Erlösergarten

Herzstück des Erlösergartens ist die Erlöserkapelle, die auch als Gnadenkapelle bezeichnet wird (1.Bild). Sie ist auf Grund der Erscheinung einer Jungfrau aus Immendorf errichtet worden und wurde am 20.September 1852 geweiht. Hierbei haben Künstler der Düsseldorfer Malerakademie wie Ittenbach und Deger mitgewirkt. Die Front der Kapelle wird von drei nebeneinander stehenden Fenstern gekennzeichnet. Die große Rundbogenblende zeigt zwei Bäume, die Engels- und Totenköpfe als Früchte tragen. Sie symbolisieren den Lebensbaum und den Baum der Erkenntnis. Ganz oben erblickt man Maria mit dem Kind als apokalyptisches Weib (2.Bild); unten vor der Kapelle sind Adam und Eva mit ihrem Sohn Kain dargestellt (3.Bild).
Mittelpunkt im Innern der Erlöserkapelle und zugleich kunsthistorischer Höhepunkt ist diese schöne Statue der Gottesmutter mit dem toten Sohn auf ihrem Schoß (4.Bild). Die formschöne Pieta, die als Gnadenbild verehrt wird, stammt aus der frühen Barockzeit und sehr wahrscheinlich aus der 1794 ausgebrannten Johanniskirche in Niederlahnstein. Die Statue gilt als eines der schönsten sogenannten Vesperbilder im Rheinland.

 

Im Innern der Herz-Jesu-Kapelle, ebenfalls im Erlösergarten zu finden, sind besonders die Glasmalereien sehenswert (1.Bild). Das große Chorfenster zeigt das dornenumkränzte Herz Jesu mit zwei knieenden Engeln, während der Chorraum in blutrotes Licht und der Kapellenraum in blaues Licht getaucht ist, hervorgerufen durch entsprechend gefärbte Seitenfenster. Im Vordergrund sichtbar die vor Christus knieende Mystikerin Margareta Maria Alacoque. Außen und innen ist die Kapelle mit grünen und blauen Schlacken verkleidet.
Das Oberlicht der Tür (2.Bild) zeigt eine besonders schöne Glasmalerei, das mit Rosenranken umgebene brennende Herz Jesu. Das Kunstwerk stammt noch aus der Zeit von Pfarrer Kraus und ist leider vor einigen Jahren gestohlen worden. Eine später eingebaute Kopie steht dem Orginal kaum nach (3.Bild).
Eine weitere Kapelle im Erlösergarten ist die Josefskapelle. Durch 2 mit gelbgetöntem Glas versehene Fenster strömt ein warmes, gefiltertes Licht in das Innere der Kapelle und taucht die blendend weiße Gruppe des sanft sterbenden Josef in einen gelben, verklärenden Lichtkokon, der zeigt, dass Pfarrer Kraus viel an malerisch effektvollem Lichteinfall gelegen war. Die ganze Gruppe ist eine einzige Proklamation christlich-tugendhaften Lebens, das einen Tod in heiligem Frieden verspricht. Todeskampf und qualvolles Sterben gibt es hier nicht (4.Bild).

Einleitung * Oelberggarten * Mariengarten * Antoniusgarten * Erloesergarten * Kreuzweg * Wallfahrtskirche