Wallfahrtskirche

 

 

Höhepunkt der Pfarrer Kraus Anlagen, auch topographisch gesehen, ist die zweitürmige Wallfahrtskirche St.Nikolaus (1.Bild). In voller Gestalt war sie 1872 fertiggestellt und Pfarrer Kraus soll sie selbst in Wachs modelliert haben. Der kompakte Baukörper thront in christlicher Strenge inmitten der verspielten Arenberger Szenerie, die Baumasse lediglich aufgelockert durch den lebendigen Farbenwechsel der Außenhaut. Die zierliche Kleinteiligkeit des rotgelben Ziegelmauerwerks wird noch hervorgehoben durch die Eckquader und den den Bau gliedernden Lisenen aus schwarzgrauer Basaltlava mit gemauerten Rundbögen aus schwarzgebrannten Ziegelsteinen. Als Erbauer des Gotteshauses gilt der Koblenzer Joseph Mündenich.
Nicht das Äußere der St.Nikolauskirche ist das Besondere, sondern ihre innere Gestaltung ist so ganz unverkennbar das Werk von Pfarrer Kraus (2.Bild). Er wollte etwas von der Pracht des himmlichen Jerusalem aufleuchten lassen; deshalb sollte die ganze Natur mit ihren vielfältigen und kostbaren Steinen dazu beitragen. Das Leiden Christi und das Opfer am Kreuz bilden das Gesamtthema der dreischiffigen Pfeilerbasilika, dargestellt in der Kreuzigungsgruppe über dem Altar, den Kreuzwegstationen und den Wandgemälden im Mittelschiff.
Über dem Altar erhebt sich die Kreuzigungsgruppe, die den Blick des Besuchers wie magisch auf sich zieht (3.Bild). Sie ist auf dem durch die Steine angedeuteten Kalvarienberg errichtet und erinnert in ihrer monumentalen Größe an die Größe des Opfers Christi, das auf dem Altar zu Füßen dieser Gruppe immer wieder dargebracht wird. Umrahmt wird die ganze Szene von fünf ausdrucksstarken Fenstern.

 

Über den Arkadenbögen des Mittelschiffs (1.Bild) sind die großen Wandbilder umrahmt von Bergkristallen und Lavaschlacke angeordnet. Die 12 Monumentalen Gemälde sind nicht in der teuren und aufwendigen Freskotechnik ausgeführt sondern als Ölgemälde. 10 der 12 Gemälde sind von Peter Molitor gemalt. Zwei Gemälde im Chorraum stammen von Johann Lange, der noch den altertümlichen Goldhintergrund (punzierter Goldgrund) für seine Bilder wählte.
Über den Kapitellen der Mittelschiffspfeiler sind Statuen von Heiligen aufgestellt, die den einzelnen Ständen zur Nachahmung dienen sollen. Im Bilde (2.Bild) sehen wir die Heilige Nonna mit der Feuerrute und dem Kreuz. Ihr gegenüber erblickt man ihren Gemahl, den Heiligen Gregor von Nazianz. Beide gelten als Vorbild für die Eheleute.
Das grandiose Fenster hinter der Orgel (3.Bild) ist das einzige noch erhaltene Fenster aus der Zeit von Pfarrer Kraus. Es zeigt die Anbetung der Dreifaltigkeit durch die Schöpfung. Die Dreifaltigkeit selbst ist als sogenannter Gnadenstuhl dargestellt. Gottvater hält mit seinen Händen das Kreuz mit dem toten Sohn, während der hl.Geist in Gestalt einer Taube darüberschwebt. Das Fenster unter der Orgelempore (4.Bild) ist in Bezug auf den sich dort befindlichen kleinen Raum, die Taufkapelle, ausgerichtet und zeigt die Geburt Christi.

Weitere Motive aus der Wallfahrtskirche finden sie hier.

          Einleitung * Oelberggarten * Mariengarten * Antoniusgarten * Erloesergarten * Kreuzweg * Wallfahrtskirche