Vandersteen

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Suske und Wiske wurden vom belgischen Zeichner Willy Vandersteen, eigentlich Willebrod Jan Frans Maria Vandersteen (15.2.1913-28.8.1990) aus Antwerpen im flämisch-sprachigen Teil Belgiens erfunden und wurden dort und in Holland schnell nach der Erstveröffentlichung am 30.3.1945 zum beliebtesten einheimischen Comic. Bereits 1947 war der Comic so populär, daß die beiden größten Zeitungs-Syndikate Belgiens, De Standaard und De Nieuwe Gids um die Rechte warben, wobei De Standaard das Rennen machte. Vandersteen ist in Belgien so populär, daß er immer wieder mit dem berühmten belgischen Maler Bruegel (sprich "Breugel") verglichen wird, er gilt als Bruegel der Bildergeschichten.

Mittlerweile existieren über 250 Alben und noch heute erscheint sehr regelmäßig ein Band pro Quartal! Die späteren Geschichten (ab Album 135, De gekke Gokker aus dem Jahre 1972) wurden von Paul Geerts, einem Mitarbeiter des 1959 gegründeten Studios Vandersteen, gezeichnet, die Serie lebt also auch nach dem Tode Vandersteens weiter. Außerdem arbeitet bereits jetzt Marc Verhaegen als ein Vertreter der wiederum nächsten Generation an der Serie mit.

Es gab allerdings noch drei "Spätwerke" von Vandersteen, Album 203, De ruige regen, 1985, Album 213, De eenzame eenhorn, 1987 und Album 216, De wervelnde Waterzak, 1988.

Die Biographie von Vandersteen ist in flämischer Sprache in einem zweibändigen Buch erschienen:

  • Peter van Hooydonck: Biografie Willy Vandersteen, De Bruegel van het beeldverhaal, Standaard Uitgeverij, Antwerpen 1994, ISBN 90 02 19500 1
  • Rolf de Ryck: Bibliografie Willy Vandersteen, Van Kitty Inno tot De Geuzen, Standaard Uitgeverij, Antwerpen 1994, ISBN 90 02 19501 X

In deutscher Sprache war die vor Entstehung dieser Internet-Seite ausführlichste mir bekannte, Vandersteen betreffende Quelle "Die Sprechblase", Nr. 163 (Bessy-Spezialausgabe, Bessy ist die zweite bekannte Serie aus dem Hause Vandersteen, in Deutschland - und nur hier - sogar populärer als Suske und Wiske). Außerdem hat sich die frühere Comic-Zeitschrift "Comic Rundschau" in mehreren Artikeln mit Vandersteen auseinander gesetzt, welche mir allerdings noch nicht vollständig vorliegen.

Überraschenderweise findet sich eine weitere deutschsprachige Kurz-Biographie von Vandersteen in Wastl Nr. 4! Er wird dort als geistiger Vater von Wastl und Bessy vorgestellt und wird sogar mit einem belgischen Suske en Wiske Album in der Hand abgebildet. Außerdem wird die Entwicklungsgeschichte von Suske und Wiske kurz aber korrekt unter Nennung der deutschen Namen Ulla und Peter dargestellt. Daß das Geburtsjahr Vandersteens versehentlich als 1903 angegeben wird, fällt bei dieser für die sechziger Jahre untypischen Offenheit bezüglich der Autoren kaum ins Gewicht.

Die erste Geschichte lief noch unter dem Namen "Rikki und Wiske". Rikki war der Bruder von Wiske, welcher aber nach dieser ersten Geschichte verschwand. In der Vorab-Veröffentlichung der zweiten Geschichte (sprich der ersten unter dem heutigen Titel) in der Zeitung "De Standaard" gibt es in der dort üblichen Vorankündigung sogar eine (halbwegs) plausible Erklärung dafür: Angeblich steht Rikki in einer Schlange an, um (in der Nachkriegszeit) eine Ausgabekarte für neue Schuhe zu bekommen (vermutlich ist er heute noch barfuß).

Warum Vandersteen ihn tatsächlich verbannt hat, ist nicht ganz klar. Es gibt eine Vermutung, daß dies deshalb geschah, weil er Hergés "Tim" zu ähnlich sah. Jedenfalls traf Wiske in der zweiten Geschichte auf einer Insel auf Suske, den sie dann mit nach Hause nahm...

Die heute so bekannten Nebenfiguren werden in den ersten Heften sukzessive eingeführt. So tritt Tante Sidonie bereits in "Rikki und Wiske" auf, ebenso Wiskes Puppe Schanulleke. Professor Barabas hat noch vor Suske seinen ersten Auftritt in der bereits erwähnten ersten eigentlichen Suske und Wiske Geschichte "Op het eiland Amoras", wo er sich am Strand entspannend von Tante Sidonie eine Vase an den Kopf geworfen bekommt, die Wiske am Strand gefunden hat. Lambik tritt gleich in der nächsten Geschichte "Het sprietatoom", zunächst als Detektiv, auf, in der widerum folgenden Geschichte "De vliegende aap" taucht Lambik's Bruder Arthur auf. Nur Jerom wird erst einige Zeit später eingeführt, mehr dazu unten.

Eine sehr interessante Fan-Seite aus Holland findet man unter http://www.library.uu.nl/medew/it/frank/sw/welcome.htm?deuhome.html . Ferner gibt es noch seit Februar 1999 die Webseite der Standaard Uitgeverij , der Herausgeberin von Suske und Wiske. Dort kann man sogar mittlerweile (gelegentlich) online das nächste Suske und Wiske Album lesen! Desweiteren möchte ich auf "de fameuze fanclub" verweisen, einen Suske und Wiske Fan Club aus Holland.

Letzte Aenderung: 20.06.2018, 14:46 Uhr

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