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Tonbildschau

So entsteht eine Tonbildschau

Ein schönes und gelungenes Foto zu betrachten macht Spaß, besonders wenn man das „Kunstwerk“ selbst geschossen hat. Ein Foto in Form eines Dia an der Leinwand zu betrachten ist imposanter und großartiger. Ein Dia an der Leinwand zu betrachten und dazu noch den entspsr. guten Kommentar zu bekommen ist zusätzlich noch informativ und lehrreich. Mehrere Dias, die ein bestimmtes Thema zum Inhalt haben und mit Kommentar unterlegt sind, das ist schon der Beginn eines kleinen Dia-Vortrages und kann zum Erlebnis werden.

Höhepunkt ist jedoch die Vorführung einer Dia-Reihe, die zur Erklärung und Erläuterung akustisch mit Sprache und Musik unterlegt ist. Diese Art der Dia-Vorführung nennt man Tonbildschau (Audiovision). Hierbei müssen 3 Elemente, Bild, Sprache und Musik eine Einheit bilden, d.h. Bild, Sprache und Musik müssen thematisch und zeitmäßig aufeinander abgestimmt sein, damit der Zuschauer das vollkommene Bild/Ton-Erlebnis hat.

In Kurzform und stichwortartig soll im Folgenden die Entstehung einer Tonbildschau geschildert werden und zwar in der Art und Weise, wie ich es handhabe und damit sehr zufrieden bin. Natürlich gibt es auch andere Methoden wie Impulssteuerung (also vollautomatisch) oder die Vorführung mit 3 oder 4 Projektoren. Dies halte ich jedoch für den „Hausgebrauch“ für übertrieben und zu aufwendig, ganz abgesehen, dass mit der Kompliziertheit der Technik auch die „Pannenquote“ steigt.

Wer an einer ausführlicheren Beschreibung interessiert ist, dem kann ich gerne eine solche zusenden (bitte per E-Mail anfordern).

Die Bilder

Die Thematik eines Dia-Vortrages ist jedem freigestellt. Am besten eignen sich Landschaftsbeschreibungen wie: „Romantischer Rhein“, „Ostfriesland“, „In den Dolomiten“ usw. Hierbei soll die Landschaft repräsentativ vorgestellt werden (Landschaft selbst, Ortsbilder, Schlösser, Burgen, Kirchen usw. ) Alles muss in eine bestimmte aber auch abwechslungsreiche Reihenfolge gebracht werden. 200 Dias halte ich für ausreichend, weil hiermit auch in der Regel eine Vorführzeit von gut einer Stunde abgedeckt wird.

Natürlich müssen die Aufnahmen eine gewisse Qualität aufweisen, d.h. es sollten keine störenden Objekte wie Autos, Menschen, Leitungen, Reklameschilder usw. das eigentliche Motiv beeinträchtigen. Persönliche Aufnahmen gehören sowieso nicht in die Tonbildschau. Bei Anwendung von Shiftobjektiven werden auch weitgehend die sog. stürzenden Linien verhindert. Es sieht unschön aus, wenn Häuser, Türme oder Innenräume geradezu nach hinten umzukippen drohen.

Eine gute Methode zur Herstellung eines Titeldia ist folgende:

a) Ein entspr. Motiv (z.B. Landschaft) fotografieren und darauf achten, dass die obere Hälfte eine relativ helle Fläche (Himmel) ist.

b) Mit Abreibebuchstaben oder mit dem Computer auf ein weißes DINA4 Blatt den Titel kleben oder drucken z.B. „Romantischer Rhein“ und so abfotografieren, dass nach der Entwicklung sich die Schrift einmal ebenfalls in der oberen Hälfte befindet und dass das weiße DINA4-Blatt als fast durchsichtige Fläche erscheint. (mehrere Belichtungen anwenden und das beste Ergebnis auswählen)

c) Beide Dias übereinandergelegt rahmen (Sandwich-Dia).

Auf gleiche Weise kann man auch den Untertitel herstellen z.B. „Eine Tonbildschau von Hans Müller“ oder als Vortitel „Hans Müller zeigt:“ Ein Ende-Dia empfiehlt sich ebenfalls. Wenn vom Motiv her und von der musikal. Untermalung bereits das Dia als Schlussdia angesehen werden kann, kann man auf ein ENDE-Dia verzichten.

Der Text

Die richtigen Worte zum richtigen Bild finden ist oft nicht einfach. Einschlägige Literatur und Bildbände sind aber nützliche Helfer. Auch sollte versucht werden, eigene Worte zu finden. Der Text sollte zum Bild passen und auch nicht zu umfangreich sein. Landschaftsbeschreibungen wirken besonders effektvoll auf den Zuschauer, wenn der Text nicht zu nüchtern gehalten ist, sondern in leicht romantisierender Weise mit wohlklingender Satzgestaltung eine gewisse Spannung hervorruft. Am Anfang des Vortrages sollte man textlich ganz allgemein die zu zeigende Landschaft beschreiben. Am Ende sollte quasi eine sog. letzte Würdigung des vorgestellten Themas stehen und den Zuschauer anregen, auch einmal in Natura diese Landschaft zu erleben und nicht nur als Bildreise.

Die Musik

Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe ist die Auswahl der Musik, die den Text untermalen soll und sowohl hierzu als auch zum Bild passen muß. Auf die Einleitungsmusik und den Ausklang sollte man besonders Wert legen. Je unbekannter ein Musikstück ist, desto stärker wird seine Wirkung in Verbindung mit den Bildern sein. Sehr bekannte Musikstücke können die Bilder entwerten, weil der Zuschauer vielleicht in Erinnerung an diese Musik geneigt ist, die Melodie mitzusummen oder dergl. und dem Bild weniger Aufmerksamkeit zollt. Klassische Musik, sorgfältig ausgewählt, eignet sich für die Untermalung am ehesten; aber dies ist auch vom Thema des Vortrages abhängig.

Die Vertonung

Die exakte Vorstellung meiner Vertonungsart würde den Rahmen einer Internet-Information sprengen. Deshalb soll diesbezüglich nur stichwortartig eine Auflistung erfolgen.

  1. Dia, Text und Musik zu Papier bringen (siehe Beispiel als Anlage)
  2. Mit einem 4Spuren Spulentonbandgerät die Vertonung vornehmen.
  3. Auf die eine Spur des Tonbandes den Text aufsprechen; auf die andere Spur die Musik aufspielen, wobei die Musik hinter dem Text jeweils „gedimmt“ werden muß, sodaß die Sprache deutlich im Vordergrund steht. Anhand des Zählwerkes am Tonbandgerät kann man dies relativ einfach aber mit etwas Fingenspitzengefühl bewerkstelligen.
  4. Sind beide Spuren bespielt und abgehört, könnte bereits die Vorführung beginnen. Man kann allerdings den gesamten Vortrag noch vom Spulentonbandgerät auf eine Cassette überspielen und diese dann als Vorführcassette verwenden.
  5. Beim Überspielen des Vortrages vom Spulentonbandgerät auf Cassette kann man auch nur die linke Spur der Cassette benutzen um auf der rechten Spur über ein zweites Cassettendeck sog. Piepstöne (1000 Hz) an den Stellen einzuspielen, wo der Diawechsel erfolgen soll (besonders vorteilhaft bei längeren Musikpassagen mit mehreren Dias ohne Text) Näheres bitte per E-Mail erfragen.

Selbstverständlich gibt es noch andere Arten der Vertonung, aber ich selbst praktiziere die vorher beschriebene Art bereits seit über 30 Jahren und bin auch heute noch sehr zufrieden damit.

Die Vorführung

Man sollte zur Vorführung eine nicht zu kleine „Leinwand“ verwenden. Dies hängt jedoch auch vom Abstand zu den Zuschauern ab.

Als Dia-Projektor dient entweder ein Projektor mit sehr kurzer Dunkelphase zwischen den einzelnen Dias. Meistens führe ich jedoch mit Überblendprojektoren vor, d.h. mit 2 Projektoren, welche die Dias in Überblendtechnik projizieren können.

Nach Möglichkeit sollte der Vorführraum total abgedunkelt sein und der Vorführer mit seinen Vorführgeräten (Projektoren, Verstärker, Cassettendeck usw.) sollte hinter den Zuschauern platziert sein. Der Ton muß zudem aus Richtung Leinwand kommen. Zwei Lautsprecher rechts und links der Leinwand zeigen meist ein gutes Ergebnis. Die Lautsprecher bzw. die Einstellungen am Verstärker dürfen nicht zu basslastig sein, damit die Sprache hell und deutlich im Raume steht.

Es versteht sich von selbst, dass während der Vorführung keine Fragen gestellt werden und nicht geraucht wird. Jede akustische Störung beeinträchtigt den harmonischen Ablauf der Tonbildschau.

Schlusswort

Die Tonbildschau hat den Vorteil, dass sie jederzeit ohne textliche Vorbereitung auf das Thema quasi aus der Konserve vorgeführt werden kann. Und da ein solches Werk nicht des öfteren ganz neu erstellt werden kann, sollte mit der größten Sorgfalt an die Herstellung einer Tonbildschau herangegangen werden.

Wenn dann Bild und Ton eine gelungene Sache geworden sind und sich die ersten Erfolge in Form von Applaus bei den Zuschauern einstellen, kann sich der Autor frohen Mutes an eine weitere Tonbildschau heranwagen.

zur Anlage – Beispielsseite