Büchsel - Das Elsaß

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Die meisten meiner Vorfahren stammen aus der direkten Umgebung von Gräfenhausen. Da war der Vorfahre Joseph Büchsel - ausgerechnet die mütterliche Hauptlinie - eine interessante Ausnahme: Seine Geburt war in den Gräfenhäuser Kirchenbüchern nicht zu finden - dafür fand sich bei seinem Tod die Bemerkung "Sohn des David Büchsel aus Dammerkirch im Elsaß".

Dammerkirch trägt heute den französischen Namen Dannemarie und liegt etwa 25 km südwestlich von Mülhausen/Mulhouse im sogenannten Sundgau.

Der Sundgau war eines der ersten Gebiete im Elsaß, das an Frankreich fiel, nämlich bereits gegen Ende des dreißigjährigen Krieges. Vorher gehörte es zum Habsburger-Reich. Die Elsässer sprechen - auch heute noch - einen deutschen, allemannischen Dialekt.

Bereits sehr früh während meiner Recherchen stellte ich die Vermutung auf, daß die Familie Büchsel dort den Namen "Bixel" trug. Zu dieser Vermutung brachte mich die Tatsache, daß diese Namensvariante auch in Gräfenhausen auftritt (Buch "750 Jahre Gräfenhausen").

In diesem Buch werden in einer Liste der Gemeinderechner folgende interessante Personen erwähnt:

  • 1680 Johann Conrad Böchsel *
  • 1708 Philipp Peder Büchsell
  • 1711 Johann Henrich Büchsel
  • 1719 Henrich Büchsel
  • 1742 Christian Bixel
  • 1759 Christian Bixel

Im Buch wird 1680 der Name Bölsel genannt, hier handelt es sich aber mutmaßlich um einen Lesefehler.

Der Name Bixel tritt heute noch im Elsaß auf (siehe das französische Telefonbuch ) und es gibt sogar Bixel, die von Genealogen erforscht worden sind - letztere allerdings mehr im Raum Guebwiller.

Um die Bixels zu finden, habe ich sehr bald eine Anfrage beim Centre départmental d'Histoire des Familles (CDHF) gestartet, ferner etliche E-Mails an in dieser Gegend tätige Genealogen bzw. Genealogie-Mailing-Listen geschickt.

Am 10.06.2000 haben wir einen Ausflug ins südliche Elsaß unternommen. Beim geplanten Abstecher nach Guebwiller stellten wir leider fest, daß an diesem Tag das CDHF leider ausnahmsweise geschlossen hatte. Dennoch besichtigten wir Altkirch und natürlich insbesondere Dannemarie. Während dieses Ausfluges habe ich einige der Fotos aufgenommen, die auf dieser Seite zu sehen sind.

Die Namensvariante Bixel läßt wiederum zusammen mit geschichtlichen Fakten einen Rückschluß auf die weitere Vorgeschichte der Familie zu: Bichsel ist nämlich ein in der Schweiz, besonders im Emmental, verbreiteter Name und es gab mindestens zwei Auswanderungswellen zwischen der Schweiz und dem Elsaß. Die erste setzte unmittelbar nach dem dreißigjährigen Krieg ein, unter dem der Elsaß schwer zu leiden hatte, eine zweite kam später, als die Mennoniten in der Schweiz verfolgt wurden. Übrigens gibt es bei den Schweizer Bichsel die - unbelegbare - Legende, daß diese Familie ursprünglich aus Schweden stammt!

Aus dem Emmental, genauer gesagt aus Signau, kam auch ein Hans Bichsel vor 1721 nach Berlin und nannte sich dort auch Büchsel. Ein Bezug zu den Elsässer und Gräfenhäuser Familien ist zumindest nicht bekannt. Die Berliner Büchsels sind genealogisch wesentlich besser erforscht. Es sieht so aus, als würden alle heute in Deutschland lebenden Büchsels entweder von Hans oder von Joseph abstammen!

Das zentrale Element der Wappen der Emmentaler Bichsel bzw. der Berliner Büchsel scheint ein wachsender goldener Greif zu sein. Ein koloriertes Wappen ist links abgebildet.

Aber zurück zu meinen Forschungen: Am 03.07.2000 habe ich eine Mail von einer elsässischen Genealogin bekommen, die die Geburt von Joseph Bixel (in der vermuteten Schreibweise) gefunden hat - allerdings 1772 und nicht, wie aus den Gräfenhäuser Angaben errechnet, 1767. Es muß sich trotzdem um den richtigen Ahnen handeln, weil Geburtsort, Name des Vaters und Beruf des Vaters (Hortulanus=Gärtner, dieser ist im Geburtseintrag von Elisabeth Bixel von 1775 ersichtlich) stimmen! Das "falsche" Geburtsjahr läßt den Rückschluß zu, daß der Ahne 1793 aus Frankreich geflohen ist, um der gerade eingeführten Wehrpflicht für die 20- bis 25-jährigen zu entgehen - nicht ohne sich, weit weg der Heimat, vorsichtshalber fünf Jahre älter zu machen!

Aber es gab noch eine Überraschung, Joseph ist katholisch getauft! Seine Mutter ist Elisabeth Friburger . Leider lassen sich in Dannemarie weder die Heirat noch die Geburt der Eltern finden und auch kein Hinweis auf die Herkunft, so daß das Puzzle-Spiel der Suche nach der Herkunft der Bixel weitergeht. Übrigens tauchen die Bixel in den anderen elsässischen Orten im 18. Jahrhundert "aus dem Nichts" auf! David (und vielleicht auch Elisabeth) könnte natürlich auch in der Schweiz geboren sein. Dafür spricht auch, daß er in der Todesurkunde seiner Frau als "Bichsel" unterzeichnet, während er in dem Dokument "Bixel" geschrieben wird.

Während meines - diesmal erfolgreichen - Besuches beim CDHF am 25.08.2000 habe ich zwar die Ehe von David und Elisabeth immer noch nicht gefunden, aber im Buch "L'immigration Helvetique" von Roger Bonnaud-Delamare zwei Einwanderer aus der Schweiz. Es handelt sich um einen Jean Büxel, verheiratet mit Agnes von Esch, der nach Buhl ging und um einen Joseph Büxell oder Bichsel oder Bixlen oder Büxolt, verheiratet mit Elisabeth Bucherin, der nach Willer-sur-Thur ging. Es ist durchaus möglich, daß es sich hierbei um Brüder handelt und daß von diesen beiden alle Bixel-Sippen in zahlreichen Orten im Elsaß abstammen.

Beide kamen aus dem Amt Entlebuch . Dies liegt genau östlich vom Emmental an der sogenannten "Kleinen Emme", allerdings nicht mehr im Kanton Bern, sondern schon in Kanton Luzern. Im Unterschied zum protestantischen Emmental sind jedoch die Bewohner des Entlebuch katholisch, was auch besser zur Religion der Bixel bzw. generell des Sundgau paßt: Warum sollte ein Protestant in eine fast homogen katholische Gegend auswandern?

Aus Luzern stammt übrigens auch der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel - vielleicht ein entfernter Cousin?

Jean und Joseph kamen gegen 1700. Einer der beiden könnte vom Alter her der Großvater von David sein - wenn, dann eher Joseph. Joseph ist zum einen ein populärer Name bei den Bixel in Dannemarie. Zum anderen scheint sogar der Name Freyburger in Willer-sur-Thur aufzutauchen.

Eine andere Theorie besagt, daß David aus der Pfalz aus der Nähe der Weinstraße kommen könnte. Dort taucht auch dort der Name Bixel auf. Ferner taucht im Gräfenhäuser Kirchenbuch bereits im 17. Jahrhundert ein Johann Conrad Büchsel auf und aus "Franckennach" stammt. Hier kam die Spekulation auf, daß es sich dabei um Frankeneck in der Pfalz handeln könnte, leider ist dieser Ort aber erst 1785 gegründet worden. Diese erste Büchsel-Linie ist voller Merkwürdigkeiten. Nicht nur, daß deren Herkunft unbekannt ist, in jeder Generation verschwinden wieder Familienmitglieder "spurlos", so daß diese Linie zu Anfang des 19. Jahrhunderts - also bald nach der Ankunft von Joseph - in der männlichen Linie nach der 4. Generation wieder ausgestorben ist. Es liegt nah, anzunehmen, daß es sich hierbei um entfernte Verwandte von Joseph handelt.

David Bixel und Elisabeth Friburger haben folgende Kinder:

  • Laurent Bixel, geboren um 1769, nicht in Dannemarie, taucht aber dort 1796 bei seiner Heirat mit Thérèse Ziegler auf und verstirbt dort 1812. Es ist nicht ganz sicher, ob es sich wirklich um einen Sohn von David handelt.
  • Joseph Bixel , geboren 11.12.1772 in Dannemarie, wahrscheinlich um 1793 nach Gräfenhausen ausgewandert, heiratet am 19.02.1799 dort Katharina Margarethe Knebel und verstirbt dort am 15.12.1813.
  • Elisabeth Bixel, geboren 19.11.1775, gestorben 09.05.1777
  • Maria Elisabeth Bixel, geboren 26.11.1778, gestorben 2.Fructidor II (19.08.1794)
  • Sigismund Bixel, geboren am 04.05.1781, gestorben am 31.05.1784
  • Jean Theobald Bixel, geboren 02.02.1784
  • Leonard David Bixel, geboren 14.11.1786, heiratet am 28.01.1813 Anne Marie Schacherer und verstirbt am 24.04.1838, alles in Dannemarie
Angenommen, daß Laurent wirklich der älteste Sohn von David und Elisabeth ist, muß die Heirat (kurz) vor 1769 stattgefunden haben und der Umzug zwischen 1769 und 1772! Laurent ist dann wahrscheinlich am Herkunftsort der beiden geboren.

Am 06. und 07.10.2000 setzte ich meine Recherchen in Guebwiller fort. Im Zentrum stand die Erforschung der Bixel in Willer-sur-Thur. Hier wird tatsächlich die Herkunft von Joseph aus Entlebuch bzw. aus der Schweiz ("ex Helvetia") erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselt ständig zwischen Bixel, Büxel, Bixlere, Bixle und Bixler.

Joseph Bixel und Elisabeth Bucherin heirateten am 05.07.1695 und zwar in Bühl, bevor sie nach Willer gingen. Die Familie scheint nicht direkt in Willer, sondern in den weiter oben in den Vogesen gelegenen Kirchfilialen Goldbach oder Gerstacker zu wohnen. Folgende Kinder werden erwähnt:

  • Mathias, geboren 1699, nicht in Willer (Buhl?), gestorben als Junggeselle am 30.01.1729. Er tritt am 03.10.1722 als Pate auf. Die Nachkommenschaft ist noch nicht belegt.
  • Anne Maria, geboren am 26.03.1703, heiratet am 06.05.1721 Jo. Jacob Grütter, der ebenfalls aus Entlebuch stammt (!)
  • Marie Agathe, geboren am 24.03.1705
  • Joseph, geboren am 12.03.1706
  • Antoine, geboren am 19.04.1709
  • Maria Catharina, geboren am 21.12.1711
  • Marie Barbara, geboren am 30.07.1715

Interessant erscheinen mir die männlichen Nachkommen Joseph und Antoine, die anscheinend Willer verlassen haben. Sie kämen vom Alter her als Vater von David in Frage! Später, 1739, wird in Willer noch eine Barbara Bixlere als Patin erwähnt. Jedoch weder David Bixel noch Elisabeth Friburger/Freyburger sind in Willer aufzufinden.

Die Bixel in Buhl habe ich noch nicht vollständig untersucht. Hier tritt der Name Bixel um 1732 noch auf. Im Jahre 1732 werden eine Maria Magdalena Bixel, Tochter von Joseph Bixel (es ist unbekannt, ob das der aus Willer ist) und Magdalena Biedigerin erwähnt, wobei noch eine Catharina Bixlerin als Patin auftritt. Ferner wird ebenfalls 1732 Franz Joseph Bixel als Sohn von Caspar Bixel und Anna Maria Greßlerin geboren. Ein David Bixel ist aber auch hier nicht zu finden.

Ferner habe ich noch einen aus der Schweiz stammenden Johannes Bichsel, verheiratet mit Judit Müllerin entdeckt, der am 01.08.1721 in Soppe-le-Haut einen Sohn namens Christian bekommt. In wie weit dieser identisch mit dem oben genannten Jean Bixel sein könnte, bleibt näheren Nachforschungen überlassen.

Warum konnte David Bixel noch nicht gefunden werden? Hier gibt es mehrere Theorien:

  1. Er ist in einem Ort des Elsaß geboren und/oder hat dort geheiratet, für den keine Kirchenbücher aus der betreffenden Zeit mehr vorliegen (z.B. Murbach). Dies wäre der schlechteste Fall, dieser ist aber nicht auszuschließen.
  2. Die Bixel waren vor dem Umzug nach Dannemarie in einem "unscheinbaren" Ort, auf den nichts hindeutet, "auf dem Durchmarsch". An diesen könnten sich z.B. sowohl Angehörige der Familien Bixel und Freyburger aus Willer hinbegeben haben.
  3. David ist ein "Nachzügler" aus Entlebuch. Das ist in der Tat nicht auszuschließen. Allerdings ist Friburger/Freyburger ein typisch elsässischer Name, somit müßte zumindest die Ehe im Elsaß auffindbar sein.
  4. David war evangelisch (etwa durch eine Heirat seines Vaters mit einer Protestantin)! Dafür spricht auch der für Katholiken völlig untypische alttestamentarische Name, der aber auch durch eine Geburt am 29.12. (Namenstag David) erklärbar sein könnte. Allerdings sind seine Kinder sämtlich katholisch getauft, somit müßte zumindest seine Heirat katholisch gewesen sein und somit Elisabeth katholisch getauft sein.
  5. David war beim Militär. Das würde die späte Heirat und das "Herumziehen" erklären. Möglicherweise fand die Heirat noch während der Dienstzeit und nicht einmal im Elsaß statt. Zur "passenden" Zeit fand zwischen 1756 und 1763 der siebenjährige Krieg statt. Die französischen Truppen käpften dabei nicht nur in Deutschland gegen Preußen, sondern auch auf dem Gebiet der heutigen USA und Kanada gegen England... Entsprechend schwierig dürfte eine Verifikation dieser These werden.
  6. David und Elisabeth haben sich zwischenzeitlich im Gebiet von Belfort (Departement 90) aufgehalten und sind deswegen in Haut-Rhin (Departement 68) nicht auffindbar. Belfort liegt kaum 20 Kilometer von Dannemarie entfernt und laut Auskunft des französischen Genealogen Christian Agnus gibt es in Belfort Bixel, die aus Dannemarie stammen (vielleicht also "zurückgegangen" sind). Belfort gehörte bis zur deutschen Besatzung des Elsaß 1871 zum Sundgau, wurde aber nicht besetzt, weil die deutschen Besatzer nur die deutschsprachigen Gebiete des Elsaß besetzen wollten und Belfort bereits dem romanischen Sprachraum angehört. Dannemarie schien vor der deutschen Besetzung sogar zum Arrondissement (Kreis) Belfort zu gehören!
  7. David stammt aus Romainmôtier aus dem Kanton Vaud aus der Westschweiz. Dort tritt der Name in der Schreibweise Büxel (oder auch romanisiert Buccel) auf. Dies habe ich in einer Liste von Auswanderern in Richtung Rußland entdeckt, woran sich im 18. Jahrhundert mehrere Büxels aus diesem Ort beteiligt haben. Für diese These spricht, daß David in Romainmôtier ein beliebter Vorname ist, ferner, daß eine Auswanderung von der französischsprachigen Schweiz in das zu Frankreich gehörige Elsaß sowohl von der Entfernung wie von der Sprache her nicht ganz unplausibel ist, dagegen jedoch, daß der Ort calvinistisch ist. Die Büxels aus Romainmôtier könnten ursprünglich auch aus dem Emmental oder dem Amt Entlebuch stammen.

Die Aufreihung der Spekulationen - und nur um solche handelt es sich hier - erfolgt nach deren Plausibilität, wobei ich die zuletzt genannten momentan für am plausibelsten halte.

Am 02.01.2001 habe ich eine Antwort auf meine Anfrage betreffend David Bixel von den Kantonalarchiven des Schweizerkantons Vaud in Chavannes-près-Renens erhalten. Und in der Tat tritt in Romainmôtier ein Jean David Buccel, getauft am 02.11.1732, Sohn von Jacques François Buccel und Susanne Nillion auf, der dort weder geheiratet hat noch gestorben ist, also den Ort verlassen hat (ferner noch ein Abraham David Buxel, geboren 1730, der ebenfalls den Ort verlassen hat). Dies würde genau passen; sicher kann man aber erst sein, wenn die Hochzeit gefunden wurde und deren Ort ist weiter unbekannt.

Um die Hochzeit aufzufinden, haben wir während unseres Kurz-Urlaubes im Elsaß beginnend mit dem 21.02.2001 eine weitere intensive Nachforschungs-Runde im Archiv in Guebwiller unternommen. Nachdem die Spuren-Suche bezüglich des Namens Bixel nichts brachte (also David Bixel vermutlich nicht in direkter Verwandtschaft zu den Bixels aus dem Raum Guebwiller steht), stand diesmal Friburger/Freyburger im Vordergrund. Wir haben alle Orte im Elsaß durchsucht, in denen letzterer Name auftaucht, ferner generell die Umgebung von Dannemarie.

Zumindest vordergründig war kein Erfolg zu erkennen. Wir haben zwar diverse Elisabeth Friburger oder Freyburger gefunden, sogar eine Elisabeth Schnider, die nebst vier Geschwistern am 21.3.1744 in Dannemarie von einem Geörg Friburger adoptiert wird, aber nicht die gesuchte Hochzeit. Die diversen Geburtsteinträge beweisen nur, daß der Name in der Gegend verbreitet war. Ferner haben wir auf dem Friedhof von Dannemarie ein Familiengrab von einigen Bixel-Cousins entdeckt.

Allerdings tauchte ein Hinweis auf David Bixel auf, und zwar ein Verweis auf eine Gerichtsakte vom 18.01.1775, wo David zusammen mit einem gewissen Johannes Rüetschÿ erklärt, eine Strafe des örtlichen Getreidekontrolleurs zu akzeptieren. Das Original dieser Akte liegt in den Departement-Archiven in Colmar.

Da der Name Rüetschÿ auch sehr "schweizerisch" klingt, habe ich mich auf die Suche nach einem Zusammenhang mit David gemacht. Vielleicht bewirtschafteten ja beide ihre Felder zusammen und sind vielleicht sogar gemeinsam aus der Schweiz gekommen.

Die Resultate waren verblüffend: Auch Johannes und seine Frau Anna Hanftaller bekommen, beginnend mit 1775 in Dannemarie diverse Kinder - kurioserweise sind diese sogar fast immer auf denselben Seiten des Kirchenbuches eingetragen, wo auch die Bixel-Kinder zu finden sind, da sie fast zum selben Zeitpunkt auf die Welt kommen. Aber: Die Hochzeit von Johannes ist auch in Dannemarie nicht zu finden!!!

Wieder zuhause habe ich mich also mithilfe der einschlägigen Genealogie-Online-Datenbanken an die Recherche gemacht, wo der Name Rüetschÿ in der Schweiz auftaucht. Die heute übliche Schreibweise des Namens scheint Rütschi zu sein. Es handelt sich hier um einen Namen, der im nördlichen Teil des Kantons Zürich, unweit von Schaffhausen, sehr verbreitet ist. Aber: Der Name tritt auch recht früh bereits im Kanton Baselland auf und zwar im Ort Pratteln.

Und jetzt wird es interessant: Im Ort Pratteln leben laut dem Schweizer Telefonbuch heute noch zahlreiche Angehörige der Familie Bichsel! Direkt neben Pratteln liegt der Ort Frenkendorf, wo der Name Friburger (sogar in dieser Schreibweise) in den Genealogie-Datenbanken verzeichnet ist. Ferner ähnelt der Ortsname Frenkendorf in (undeutlich geschriebener) Fraktur-Schrift sehr dem mysteriösen "Franckennach"!!!

Ist das des Rätsels Lösung, die Urheimat der Büchsel und vielleicht sogar die Verbindung zum zweiten Gräfenhäuser Büchsel-Stamm endlich gefunden? Die nun einzuholende Auskunft der Kantonalarchive Baselland in Liestal wird vielleicht die Antwort bringen!

Nachdem es so aussieht, als ob die Spuren der Herkunft der Bixel von Dannemarie doch sehr direkt in die Schweiz führen könnten, habe ich mich im Laufe des März 2001 etwas intensiver mit dem Schweizer Bürgerrecht beschäftigt.

Die Besonderheit des Schweizer Bürgerrechts ist nämlich der sogenannte Bürgerort. Es handelt sich dabei um den Ort, in dem ein Vorfahre der Familie in männlicher Linie einst das Bürgerrecht erworben hat. Dieser wird in der Schweiz als wichtiger angesehen als der Wohnort! Ibs. werden die Zivilstandsunterlagen sowohl am Wohnort wie auch am Bürgerort geführt!

Diese Praxis wurde etwa im Kanton Bern und damit auch im Emmental 1680 eingeführt. Ein Schweizer - und seine Nachfahren - waren verpflichtet, Zivilstandsänderungen an den Pfarrer seines Heimatortes weiterzuleiten. In der Schweiz konnte er nämlich nur heiraten, wenn er eine Bescheinigung des Pfarrers des Bürgerortes bringen konnte, daß er getauft und noch nicht verheiratet war. Spätestens dann mußte er diesem seine noch nicht gemeldeten Zivilstandsänderungen mitteilen. Auch im Ausland lebende Schweizer haben sich an die genannte Praxis gehalten, um das Bürgerrecht nicht zu verlieren.

Die Praxis des Bürgerrechtes führt natürlich dazu, daß die meisten Familiennamen sehr genau einigen wenigen Bürgerorten zugeordnet werden können, aus denen die Familie ursprünglich stammt. Diese Zuordnung ist nun im sogenannten "Familiennamenbuch der Schweiz" erfaßt! Es zeigt sich dabei, daß die Familie Bichsel (zumindest im entscheidenden Zeitraum vor 1800) in genau acht Bürgerorten (sämtlich im Emmental) vorkommt:

  • Arni
  • Busswil bei Melchnau
  • Eggiwil
  • Hasle bei Burgdorf
  • Heimiswil
  • Lützelflüh
  • Rüegsau
  • Sumiswald

Recherchiert man nun die Kirchenbücher der genannten Orte in der Datenbank der Mormonen so fällt auf, daß es ganze Abschnitte über Auswärtige in den Kirchenbüchern gibt.

Dies könnte bedeuten, daß es sich sehr wohl lohnen könnte, die Kirchenbücher der genannten Orte nach David zu durchsuchen. Zwar hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht im Emmental geheiratet - denn da sind keine Friburger nachgewiesen - aber mit fast ebenso hoher Wahrscheinlichkeit hatte er seinen Bürgerort im Emmental und seine Heirat dahin gemeldet!

Es wäre außerdem noch zu erwähnen, daß ausgerechnet in Heimiswil auch eine Familie Rutschi vor 1800 Bürgerrecht besitzt...

Doch alle Spuren, die in den Folgemonaten untersucht wurden, liefen leider ins Leere, darunter folgende:

  • Die Suche nach David Bichsel in den vorgenannten Bürgerorten.
  • In Aspach, nahe Altkirch, nicht weit weg von Dannemarie ist im Militärverzeichnis von 1766 ein Jean Rueschy erwähnt und es gibt eine Laurentiuskirche...
  • Das Vorkommen des Namens Büchsel in dieser Schreibweise auch in der Schweiz.
  • Nach Guatemala ausgewanderte Büchsel, die sich aber als Nachkommen der Berliner Büchsel-Familie erwiesen.
  • Der Name Bucelle (und Varianten) im Terretoire de Belfort.
  • Die Vermutung, daß David Bixel ein Schweizer Mennonit sein könnte.

Also habe ich mich noch einmal genauer der Gräfenhäuser Büchsel-Sippe zugewendet. Es kann ja eigentlich kein Zufall sein, daß Joseph Bixel oder Büchsel ausgerechnet in einen Ort kommt, in dem der - seltene - Name Büchsel bereits vorkommt.

Bei der Suche nach der Herkunft der Büchsel habe ich im Juli 2001 zwei neue Spuren gefunden. Zum einen tritt der Name Bixell/Buchsel/Butzel/Buxell Anfang des 17. Jahrhunderts in Sindlingen bei Frankfurt, nicht weit weg von Gräfenhausen, auf.

Zum anderen habe ich mich mit dem Arheilger Zweig der Büchsel beschäftigt, ausgehend von dem 1676 in Gräfenhausen geborenen Philipp Peter Büchsel. Besser gesagt handelt es sich dabei um den Kranichsteiner Zweig, denn die Familie scheint auf dem Hofgut Kranichstein zu leben.

Hier fielen mir einige Dinge auf:

  • Offensichtlich scheint aus den Arheilger Kirchenbüchern nicht einmal hervorzugehen, daß die Büchsel's aus dem Fast-Nachbarort Gräfenhausen stammen - wie bei vielen Trägern dieses Namens oder dessen Varianten, auch an anderen Orten.
  • Es scheint im weitesten Sinne einen Zusammenhang der Büchsel's mit dem Landgrafen-Haus gegeben zu haben, sei es über das (Jagd-)Schloß/Hofgut Kranichstein, sei es eine militärische Tätigkeit. Man findet in dieser Sippe immer wieder Hofbeständer auf Cranichstein, Laufer bei dem Landgrafen, Leibdragoner usw. - auch bei den Ehemännern der Töchter sind meist militärische Berufsbezeichnungen zu finden. Eine militärische Orientierung der Familie könnte natürlich auch den vorgenannten Punkt erklären, denn auch bei anderen Soldaten unter meinen Vorfahren ist der Geburtsort unbekannt - welche Gründe es dafür auch geben mag.
  • Viele Mitglieder der Familie haben sogar auf Kranichstein, einer Arheilger Filial-Kirche, geheiratet!
  • Auch aus Arheilgen (wie auch schon aus Gräfenhausen) verschwindet eine komplette Familie, ein jüngerer Johann Conrad Büchsel, geboren am 04.10.1732, mitsamt Ehefrau und insgesamt 5 Kindern: Maria Christina, Friederica Luisa, Friedrich Bernhard Carl, Johann Georg und Ludwig Hartmann. Das letzte Kind ist 1770 geboren, danach keine Erwähnung mehr.
  • Zu David Bixel aus Dannemarie läßt sich aber auch in Arheilgen kein (offensichtlicher) Zusammenhang finden. Der hat sich aber auch etwa um 1770 in Bewegung gesetzt (erste Erwähnung in Dannemarie 1772). Zufall? Man bedenke auch, daß 1768 der hessische Landgraf Ludwig VIII. stirbt und sein Sohn und Nachfolger Ludwig IX. angesichts eines drohenden Staats-Bankrotts drastische Sparmaßnahmen einleitet und sehr bald etliche Bedienstete entläßt.
  • Auch zu den mir schon etwas länger bekannten Bixler's (auch: Büchsler, Büchseler) im Raum Pirmasens (Stadt Pirmasens, aber auch Nünschweiler und Lemberg, aus letzterem Ort sind Familienmitglieder nach Groß-Bieberau bei Darmstadt ausgewandert!) läßt sich mit den Daten aus Arheilgen/Kranichstein kein Zusammenhang herstellen. Daß aber einer besteht, ist zumindest nicht ganz unplausibel, denn auch die Bixler aus dem Raum Pirmasens scheinen sich dort im weitesten Sinne militärisch zu betätigen und tauchen gegen Mitte des 18. Jahrhunderts dort auf, also etwa zu der Zeit, als der hessische Thronfolger - eben der spätere Ludwig IX. - die Grafschaft Hanau-Lichtenberg (seit 1680 in Frankreich, nämlich im nördlichen Elsaß gelegen) erbt und Residenz eben in Pirmasens (einer Exklave von Hanau-Lichtenberg innerhalb Deutschlands) nimmt. Zufall?

Ende Juli 2001 habe ich im Staatsarchiv Darmstadt eine Scheidungs-Gerichtsakte eines Wendel Büchsel aus dem Jahre 1736/1737 entdeckt.

Es handelt sich dabei mit großer Sicherheit (auch unter Beachtung der Altersangaben in der Akte) um den 1684 bei seiner Geburt im Gräfenhäuser Kirchenbuch zuletzt erwähnten Johannes Wendel Büchsel - der 1736/1737 (wieder) in Gräfenhausen lebt (aber weder dort heiratete noch dort verstorben ist).

Interessant ist ein mehrseitiger Brief des Wendel Büchsel über seine Scheidungsgründe! Besonders zwei Abschnitte geben Auskunft über seine Ortswechsel:

"Als ich im Jahr 1728 in Cassell im Wirdshaus zwölf Wochen lang tötlich krank im Bett gelegen ist sie die wenigste Zeit bei mir gewesen".

und

"känden wir [...] in Franckfurt wohnen [...] Da hab ich es um Friede zu haben gethan und wieder nach Franckfurt gangen"

Frankfurt wird in diesem Brief mehrfach erwähnt, es scheint eine Affinität mindestens des Wendel Büchsel mit Frankfurt gegeben zu haben und er scheint mehrfach dort gelebt zu haben - obwohl es in der Zeit gar nicht so einfach gewesen sein dürfte, Wohnrecht in einer Stadt zu erhalten.

Anfang August 2001 habe ich die bereits oben genannte Gerichtsakte betreffend den David Bixel erhalten. Auch sie gibt leider keine Auskunft über die Herkunft von David. Interessant ist aber die Unterschrift von David unter der Akte, und das gleich aus mehreren Gründen:

  • Obwohl David's Nachname in der Akte Bixel geschrieben wird, unterschreibt er mit Bexelle (!).
  • David ist der einzige von mehreren Unterzeichnern, der in nicht in deutscher, sondern in lateinischer Schrift unterschreibt.
  • David hat eine "schönere" Schrift als der Gerichtsschreiber, eigentlich eine "zu" schöne Schrift für einen Gärtner.

Aber auch eine Spur innerhalb des Elsaß wurde mir im August 2001 bekannt: Obersaasheim ist nicht nur ein vorher unbekannter Ort, in dem beide Namen Bixel und Friburger (letzterer sogar in dieser Schreibweise) vorkommen, sondern Bixel sogar bereits im 17. Jahrhundert, also früher als in anderen Orten des Elsaß und es kommt dort sogar der Name Knöbel vor. Joseph Bixel hat bekanntlich in Gräfenhausen eine Knebel oder Knöbel geheiratet. Die Herkunft dieser Familie ist unbekannt! Sollte etwa das mysteriöse Franckennach einfach Frankreich heißen und sowohl Johann Conrad Büchsel als auch der Stammvater der Knöbel aus Obersaasheim stammen?

Aber auch diese Spur zerschlug sich bei einem weiteren Besuch im CDHF. Zwar tritt der Name Bixel oder Bichsel in Balgau in der Nähe von Obersaasheim bereits sehr früh auf (bereits der zweite Eintrag im Kirchenbuch betrifft eine Angehörige dieser Familie), aber wieder konnte die langgesuchte Heirat nicht gefunden. Auch eine Spur in das dem Elsaß benachbarte Montbeliard zerschlug sich leider.

Den Rest des Jahres 2001 verbrachte ich damit, einen Zusammenhang zwischen den beiden Gräfenhäuser Büchsel-Sippen zu suchen - unter anderem in Frankfurt, das ja in oben genannter Gerichtsakte erwähnt wurde. Auch hier ergab sich leider kein Erfolg.

Erst Ende Januar 2002 ergab sich eine konkretere neue Spur. Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, daß der Name Bixel auch im französischen Departement Doubs aufgetreten sein soll. Eine erste Beschäftigung mit dieser Gegend ergab leider keine Spur zum Namen Bixel, sehr wohl aber zum Namen Fribourg (Elisabeth wird in ihrer Todesakte Freybourg genannt), der mindestens in folgenden Gemeinden auftritt: Cuse, Fontaine-les-Clerval, Hôpital-St-Lieffroy, Pompierre-sur-Doubs, Soye, Uzelle und Viéthorey.

Interessanterweise paßt auch der Stammvater der älteren Gräfenhäuser Büchsel-Sippe Johann Conrad Büchsel in dieses Bild: Er wird 1676 zum ersten Mal in Gräfenhausen erwähnt, das liegt in dem Zeitraum, als die Freigrafschaft Burgund oder Franche-Comté, zu der Doubs gehört, von den Franzosen erobert wurde (1674) bzw. ihnen im Frieden von Nijmegen endgültig zugesprichen wurde (1678). Stimmt sein errechnetes Geburtsjahr von 1654, so ist Johann Conrad Büchsel vermutlich nicht lange vor seiner Heirat nach Gräfenhausen gekommen, also durchaus während der kriegerischen Ereignisse in Franche-Comté.

Zwei weitere Spuren ergaben sich im März 2002: Zum einen machte ich im Kirchenbuch von Gräfenhausen den Zufallsfund, daß am 30.07.1733 Johann Jacob Büchsel als Sohn von Johann Henrich Büchsel geboren wurden und der Pate aus Oppenheim stammt. Die Familie ist dann in den 1730er Jahren spurlos verschwunden - eventuell nach Oppenheim oder Umgebung?

Außerdem erhielt ich Post von einem Schweizer Genealogen. Er vermutet, daß David zu einem Stamm der Bichsel von Eggiwil gehören könnten, die dem mennonitschen Glauben angehörten. Dieser Stamm ist bis 1726 im Emmental nachweisbar, danach finden sich mindestens einige Familienmitglieder im Schweizer Jura (damals "Bistum Basel") wieder, konkret in Bévilard. Wie unter anderem diese Webseite beweist, war das Schweizer Jura ein typischer Fluchtpunkt von Mennoniten... und es liegt "auf dem Weg" nach Dannemarie.

Bei unserer Urlaubsreise in die Schweiz im Oktober 2002 machten wir auch einen Abstecher in das Berner Staatsarchiv - leider ohne konkreten Erfolg.

Allerdings glaube ich ohnehin nicht mehr, daß David im Emmental oder in dessen Nähe zu finden ist. Beachten wir einmal zwei - zunächst widersprüchlich erscheinende - Fakten, die David betreffen:

  • David's Sohn Joseph taucht in Gräfenhausen auf, wo bereits Büchsel existieren. Dies spricht dafür, daß David zumindest in der Nähe von Gräfenhausen aufgewachsen sein könnte, so daß er den Ort kannte. Oder warum legte Joseph 300 km zurück um in einem kleinen Ort wie Gräfenhausen zu landen?
  • David unterschreibt die bereits weiter oben erwähnte Gerichtsakte eindeutig in lateinischer, nicht in deutscher Schrift, wie sie im Elsaß trotz der Zugehörigkeit zu Frankreich üblich war. Dies spricht dafür, daß er in einer französischsprachigen Umgebung aufgewachsen ist.

Doch beide Fakten sind nur scheinbar widersprüchlich. Durch die Aufnahme von Hugenotten und Waldensern war im 18. Jahrhundert Gräfenhausen geradezu umgeben von Orten, in denen (auch) französisch gesprochen wurde: Mindestens Neukelsterbach, Walldorf, Neu-Isenburg, Offenbach, Hanau, Arheilgen, Rohrbach und Wembach-Hahn wären hier zu erwähnen.

In diesen Orten gab es dann meistens auch calvinistische Kirchen. Angenommen, daß die Büchsel ursprünglich aus der Schweiz stammen, könnte es dann nicht sein, daß sie auch noch in Gräfenhausen dem calvinistischen Glauben zugeneigt waren und daher aus dem Gräfenhäuser Kirchenbuch verschwanden - weil sie eben woanders zur Kirche gingen?

Es bleibt dann die Frage offen, woher Johann Conrad, der äteste Büchsel in Gräfenhausen, stammt. Hier favorisiere ich im Moment die Theorie, daß "Franckennach" in Wirklichkeit als "Frankennah" zu lesen ist und damit Frankena im Brandenburgischen gemeint ist - wo auch einige Schweizer aufgenommen wurden. Eventuell ist eine Generation den Umweg über diesen Ort gegangen. Die Forschungen in dieser Richtung haben allerdings zumindest bislang kein Ergebnis erbracht.

Am 13.11.2002 stellte sich heraus, daß die Spur mit den Hugenotten- und Waldenser-Dörfern vielleicht gar keine so schlechte ist: Ich entdeckte in Band 5 des Buches "Die Waldenser auf ihrem Weg aus dem Val Cluson durch die Schweiz nach Deutschland" von Theo Kiefner einen Bixel in Walldorf!

Es handelt sich um einen Vinsant Bixel, verheiratet mit Magdelene Wybourg. Es wird erwähnt, daß die Familie am 27.02.1721 aufgenommen wurde, zwischen dem 12.07. und dem 18.08.1727 eine Tochter im Alter von 2 Jahren und einigen Monaten verstorben ist und die Ehefrau am 12.06.1740 Patin gewesen sein soll. Laut dem Walldorfer Familienbuch kommt als Patenkind nach dem Geburtstag und dem zweiten Vornamen nur Jeanne Magdalene Brunner in Frage, geboren am 07.06.1740 in Walldorf als Tochter von Gaspar Brunner aus Winterthur in der Schweiz (!), von Beruf Schneider (wie Johann Conrad Büchsel), verheiratet mit Marie Elisabeth Fasel.

Die Ehe von Vinsant Bixel und Magdelene Wybourg findet sich leider nicht in Walldorf. Als Herkunft wird einmal Grebenhausen angeben, was ziemlich sicher als Gräfenhausen (!) zu interpretieren ist, zum anderen Hambourg, womit aber wahrscheinlich nicht Hamburg an der Elbe gemeint ist, sondern einer der verschiedenen Orte namens Homburg, am wahrscheinlichsten der nahe gelegene Hugenotten-Ort (!) Bad Homburg vor der Höhe.

Der Name Wybourg gibt Rätsel auf, denn ein solcher oder auch nur ähnlicher Name ist in keiner genealogischen Datenbank zu finden, es wäre zu untersuchen, ob hier nicht ein Lesefehler vorliegt - vielleicht sogar schon hier für Frybourg, womit die Spur ganz heiß würde.

Desweitern fällt auf, daß auch die Ehefrau des oben erwähnten scheidungswilligen (Johannes) Wendel Büchsel (Sohn von Johann Conrad) Magdalene hieß. Sollten etwa "Vinsant" und Wendel identisch sein?

Wenn Sie weitere Informationen über die Familien Büchsel, Bixel, Bichsel usw. haben, würde ich mich über eine E-Mail freuen.


Letzte Aenderung: 17.11.2002, 17:53 Uhr